Kurt Dutz: Arthur Schopenhauer 

4. Zur Philosophie Schopenhauers

Die Philosophie Schopenhauers ist wesentlich beeinflusst von der Immanuel Kants und der Ideenlehre Platos. Hatte Kant das "Ding-an-sich", also das eigentliche Wesen der Welt, als außerhalb der menschlichen Erkenntnisfähigkeit, als unerkennbar zu erkennen geglaubt und deshalb alle Metaphysik zu einem mehr oder weniger hoffnungslosen Unterfangen erklärt, so war Schopenhauer der Ansicht, jener sei nur aufgrund einiger Fehler zu dieser Einsicht gekommen und versucht nun selbst da weiterzudenken, wo Kant endet. Von Plato übernimmt er wesentlich dessen Ideenlehre, der er aber eine eigene Form und Bestimmung verleiht. Die Ideen sind es, die, wie wir später sehen werden, die die Welt der Vorstellung, mit der des Willens verknüpfen. Außerdem finden sich ausgeprägte fernöstliche, dem Buddhismus und Hinduismus entnommene Elemente. Hinsichtlich dieser aber betont Schopenhauer, dass er sie erst nach der Entwicklung seines philosophischen Systems (zumindest in seinen Grundzügen) kennengelernt habe.

Schopenhauers Lehre gilt als pessimistisch, da sie den nachzuweisen versucht, dass weder das "Absolut Gute" Ursprung oder Grund der Welt, noch, dass dem Menschen eine jenseitige Erlösung nach christlichem Muster beschieden sei. Ähnlich wie der Buddhismus, sieht Schopenhauer den Menschen in einem endlosen Kreislauf des Leidens gefangen, aus dem er sich nur durch Entsagung und Willensverneinung befreien kann.

Er selbst schreibt:

"Übrigens kann ich hier mit der Erklärung nicht zurückhalten, dass mir der Optimismus, wo er nicht etwa das gedankenlose Reden solcher ist, unter deren platten Stirnen nichts als Worte beherbergen, nicht bloss als eine absurde, sondern auch als eine wahrhaft ruchlose Denkungsart erscheint, als ein bitterer Hohn über die namenlosen Leiden der Menschheit. - Man denke ja nur nicht etwa, daß die christliche Glaubenslehre dem Optimismus günstig sei, da im Gegenteil in den Evangelien Welt und Übel beinahe als synonyme Ausdrücke gebraucht werden."(WWV §60, S.352f.)
So nimmt es denn auch nicht weiter Wunder, dass ihm sowohl Glück, als auch Recht, etwas durchaus Negatives bedeuten und zwar deshalb, weil für ihn Glück eben nur die Abwesenheit des Leids und Recht nur die Abwesenheit des Unrechts sind. Positiv und negativ sind hier also nicht als Bewertungen, sondern lediglich als eine Reihenfolge zu verstehen. Unglück und Unrecht sind nicht deswegen positiv weil sie gut, sondern weil sie das jeweils zuerst Daseiende sind.

Abschließen möchte ich meine einleitenden Bemerkungen, mit dem Hinweis darauf, dass Schopenhauer die Ansicht äußerte, dass es ein hoffnungsloses Unterfangen sei, nach dem "warum" der Welt zu fragen, Aufgabe der Philosophie also nur sein könne, die Frage nach dem "was" zu stellen. Auch sagte er selbst über seine Philosophie, sie solle weniger eine Wissenschaft, als vielmehr ein Kunstwerk sein.

4.1 Über die vierfache Wurzel des Satzes vom zureichenden Grunde

Zu Beginn seines Hauptwerkes weist Schopenhauer darauf hin, dass zum dessen Verständnis die Kenntnis der Schrift "Über die vierfache Wurzel des Satzes vom zureichenden Grunde" unbedingte Voraussetzung sei.

Der Satz vom zureichenden Grund ist einer der vier Hauptsätze der klassischen formalen Logik:

1. Der Satz von der Identität: a = a

2. Der Satz vom Widerspruch: Etwas, das ist, kann nicht gleichzeitig und in der selben Hinsicht nicht sein.

3. Der Satz vom ausgeschlossenen Dritten: Zwischen Sein und Nichtsein eines bestimmten Sachverhaltes gibt es kein Drittes

4. Der Satz vom zureichenden GrundAllgemeine Form des Satzes ist: "Nihil est sine ratione cur potius sit, quam non sit." 1)zu deutsch: "Nichts ist ohne Grund, dass es sey." 2)

Dieser Satz zerfällt nach Schopenhauer in vier Klassen von Vorstellungen, als a priori  konstituierten (d.h. von vornherein gegebenen, nicht weiter begründbaren) Objekten oder "Gründen".

Schopenhauer nimmt hier nicht nur eine Unterscheidung (wie vor ihm bereits Leibnitz) zwischen Ursache (realer Vorgänge) und Erkenntnisgrund (der ein Urteil begründet; z.b.Wahrnehmung) vor, statt sich mit der bis dato üblichen Aufteilung in Ursache und Wirkung zufriedenzugeben 3), sondern fasst diese zunächst allgemein unter dem Begriff Vorstellungen (also: Bewusstseinsinhalten) zusammen, die er hernach in vier verschiedene Klassen sondert. Desweiteren unterscheidet Schopenhauer intuitive und abstrakte Vorstellungen. Zu letzteren gehören nur die Vorstellungen der zweiten Klasse, die Begriffe.

1. Klasse: - Grund des Werdens: die anschaulichen, vollständigen empirischen Vorstellungen d.h. das Erkennen von Kausalität durch den Verstand.

2. Klasse: - Grund des Erkennens: die Begriffe gebildet durch die Vernunft

3. Klasse: - Grund des Seins: Raum und Zeit als Formen der äußeren und inneren Sinne (Raum/außen - Zeit/innen)

4. Klasse: - Grund des Handelns: ein individuell bestimmtes Objekt: "das Subjekt des Wollens" (Selbstbewußtsein), dieses ist unmittelbar gewiss, der Weltknoten und unerklärlich.

Vor aller a priorität von des Satzes vom Grunde, steht für Schopenhauer jedoch noch das Zerfallen in Subjekt und Objekt.

Das Zerfallen in Objekt und Subjekt ist gemeinsame Form aller Klassen und Bedingung für die Möglichkeit einer Vorstellung überhaupt. Daraus folgt der zweite grundlegende Satz der Schopenhauerschen Philosophie, dass ein Objekt niemals ohne Subjekt denkbar sei. Diese Deutung der Subjekt-Objektbeziehung ist eines der innovativen Elemente der Schopenhauerschen Philosophie. Im Gegensatz zum Idealismus, der davon ausgeht, dass ein Objekt sei, weil ein Subjekt ist (Subjekt verursacht Objekt) und der gegenteiligen Auffassung des Realismus, der zufolge das Vorhandensein des Subjekt vom Objekt abhängt, heißt es bei Schopenhauer: Wenn ein Objekt ist muss auch Subjekt sein. Beide sind, und für diese Aussage beansprucht er a priorische Gültigkeit, untrennbar miteinander verbunden - alleine undenkbar - es besteht kein Kausalverhältnis zwischen Subjekt und Objekt.

Man hüte sich aber vor dem großen Mißverständniß, daß, weil die Anschauung durch die Erkenntniß der Kausalität vermittelt ist, deswegen zwischen Objekt und Subjekt das Verhältniß von Ursache und Wirkung bestehe; da vielmehr dasselbe immer nur zwischen unmittelbarem und vermitteltem Objekt, also immer nur zwischen Objekten Statt findet.
(WWV I. § 5)
(Nachtrag vom 20.02.2004)

Zur "inter"-Subjektivität 
Nach der Schopenhauerschen Fassung des Subjekts (wenn ich sie denn halbwegs richtig interpretiere) handelt es sich bei diesem Subjekt - das alles erkennt und von nichts erkannt wird - um so etwas wie den ungeteilten Rest (den "roten Faden"?), der sich durch Alles (Objekt) zieht. Das "Auseinanderfallen" von Subjekt und Objekt ist bei Schopenhauer ein Auseinanderfallen in der Einheit, wobei DAS "Subjekt" sich ungeteilt(!) in der mannigfaltiger Objektivierung aufhebt. Verkürzt gesagt: es gibt (im Plural) Objekte, aber nicht Subjekte. Alles was erkannt (vorgestellt) werden kann, muss notwendig Objekt (unterscheidbar) sein. 

D.h.: DAS Subjekt ist, wenngleich es Teil hat an Individualität, nicht Individuum. Individuum kann es nur sein, soweit es Objekt ist (bzw. als Objekt erscheint). Das Subjekt ist vielmehr so etwas, wie die objektiv geteilt(erscheinend)e Einheit des Erkennen(können)s. DAS Subjekt bleibt mit (und in) ALLEN Objekten vereint und ist gleichzeitig mit sich un-eins weil es ihm nicht möglich ist die "objektiv" geschiedene Erkenntnis "subjektiv" zu vereinigen.

Das heißt aber (folgt man dieser Auf-Fassung) auch, dass letztlich  alles "Wirkliche" "subjektiv" die SELBE Wirklichkeit, mit "objektiv" (insofern es Objekt wird) verschobener Gewichtung teilt (In ungleicher (differenzierter) Form). "Intersubjektivität" wäre so wohl vor allem so etwas wie ein Vermögen des "sich-auf-der-Ebene-des-Objekts-in-besonderer-übereinstimmender-Weise-mit-teilen-könnens". Also eigentlich: Interobjektivität(!?).

Das Subjekt der landläufigen(?) subjekttheoretischen Fassung hingegen beschreibt - aus solcher Perspektive gesehen - lediglich die Differenz von "Objektivitätspaketen" oder unterschiedliche Grade "objektiven" Bewusstseins (d.h.: der Erkenntnis). Solcherart vorgestellte(!) Subjekte zeichnen sich eigentlich nur durch die Verschiedenheit ihrer "objektiven" (Erkenntnis-)Inhalte aus. Das Subjekt wird auf seinen individuellen Anteil an (der?) Objektivität "heruntergebrochen". 

Mit anderen Worten: das als Individuuum oder Person begriffene Subjekt wird nur soweit es sich (als erkennend-Erscheinendes) objektiviert  überhaupt "zur Kenntnis" genommen - als Objektivitäts-Differenz - und damit (als bloßer Wesenskern, "blinder Fleck") im Grunde ignoriert(?).

Beispiel: Denken wir uns alle anderen Objekte aus unserer Umgebung weg, so dass nur wir hier Anwesenden übrig bleiben, so findet sich ein jeder selbst als Subjekt, alle anderen Anwesenden aber als (seine) Objekte. Ich selbst bin für alle außer mir nur Objekt; ziehen wir jetzt im Geiste alle anderen außer mir, der ich ihrer aller Objekt bin, ab, so finden wir, dass kein Objekt mehr da ist.

Schopenhauer erklärt diesen Sachverhalt wie folgt:

"Unser erkennendes Bewusstseyn, als äußere und innere Sinnlichkeit (Receptivität), Verstand und Vernunftauftretend, zerfällt in Subjekt und Objekt, und enthält nichts außerdem. Objekt für das Subjekt seyn, und unsere Vorstellung seyn, ist das selbe. Alle unsere Vorstellungen sind Objekte des Subjekts, und alle Objekte des Subjekts sind unsere Vorstellungen. Nun aber findet sich, dass alle unsere Vorstellungen in einer gesetzmäßigen und der Form nach a priori bestimmbaren Verbindung stehen. Vermöge welcher nicht für sich Bestehendes und Unabhängiges, auch nichts Einzelnes und Abgerissenes, Objekt für uns werden kann. Diese Verbindung ist es, welche der Satz vom zureichenden Grund, in seiner Allgemeinheit, ausdrückt." (III; §16,S.38F.)
Aus: Der Welt als Vorstellung erste Betrachtung: § 5
" Man hüte sich aber vor dem großen Mißverständniß, daß, weil die Anschauung durch die Erkenntniß der Kausalität vermittelt ist, deswegen zwischen Objekt und Subjekt das Verhältniß von Ursache und Wirkung bestehe; da vielmehr dasselbe immer nur zwischen unmittelbarem und vermitteltem Objekt, also immer nur zwischen Objekten Statt findet. Eben auf jener falschen Voraussetzung beruht der thörichte Streit über die Realität der Außenwelt, in welchem sich Dogmatismus und Skepticismus gegenüberstehn und jener bald als Realismus, bald als Idealismus auftritt. Der Realismus setzt das Objekt als Ursache, und deren Wirkung ins Subjekt. Der Fichte'sche Idealismus macht das Objekt zur Wirkung des Subjekts. Weil nun aber, was nicht genug eingeschärft werden kann, zwischen Subjekt und Objekt gar kein Verhältniß nach dem Satz vom Grunde Statt findet; so konnte auch weder die eine, noch die andere der beiden Behauptungen je bewiesen werden, und der Skepticismus machte auf beide siegreiche Angriffe. - Wie nämlich das Gesetz der Kausalität schon, als Bedingung, der Anschauung und Erfahrung vorhergeht, daher nicht aus diesen (wie Hume meinte) gelernt seyn kann; so gehn Objekt und Subjekt, schon als erste Bedingung, aller Erkenntniß, daher auch dem Satz vom Grunde überhaupt, vorher, da dieser nur die Form alles Objekts, die durchgängige Art und Weise seiner Erscheinung ist; das Objekt aber immer schon das Subjekt voraussetzt: zwischen Beiden also kann kein Verhältniß von Grund und Folge seyn. Meine Abhandlung über den Satz vom Grunde soll eben dieses leisten, daß sie den Inhalt jenes Satzes als die wesentliche Form alles Objekts, d.h. als die allgemeine Art und Weise alles Objektseyns darstellt, als etwas, das dem Objekt als solchem zukommt: als solches aber setzt das Objekt überall das Subjekt voraus, als sein nothwendiges Korrelat: dieses bleibt also immer außerhalb des Gebietes der Gültigkeit des Satzes vom Grunde."
Das Subjekt selbst ist also nicht dem Satz vom Grunde und damit der Kausalität unterworfen, wohl aber dessen Erscheinung. Wie man sich das vorzustellen hat, werde ich in nächsten Abschnitt zu erhellen versuchen.

4.2 Die Welt als Wille und Vorstellung

4.2.1 Der Welt als Vorstellung erste Betrachtung, unterworfen dem Satz vom Grunde

Schopenhauers Hauptwerk beginnt mit folgenden Worten:
"Die Welt ist meine Vorstellung: - dies ist eine Wahrheit, welche in Beziehung auf jedes lebende und erkennende Wesen gilt; wiewohl der Mensch allein sie in das reflektirte abstrakte Bewusstsein bringen kann: tuth er dies wirklich; so ist die philosophische Besonnenheit bei ihm eingetreten. Es wird ihm dann deutlich und gewiss, dass er keine Sonne kennt und keine Erde; sondern immer nur ein Auge, das eine Sonne sieht, eine Hand, die eine Erde fühlt; dass die Welt. welche ihn umgibt, nur als Vorstellung da ist, d.h. durchweg in Beziehung auf ein Anderes, das Vorstellende, welches er selbst ist."
"Daß jedoch diese Betrachtung, ihrer Wahrheit unbeschadet, eine einseitige, folglich durch irgendeine willkürliche Abstraktion hervorgerufen ist, kündigt Jedem das innere Widerstreben an, mit welchem er die Welt als seine bloße Vorstellung annimmt; welcher Annahme er sich andererseits doch nimmermehr entziehn kann. Die Einseitigkeit dieser Betrachtung aber wird das folgende Buch ergänzen, durch eine Wahrheit, welche nicht so unmittelbar gewiß ist, wie die, von der wir hier ausgehn; sondern zu welcher nur tiefere Forschung, schwierigere Abstraktion, Trennung des Verschiedenen und Vereinigung des Identischen führen kann, - durch eine Wahrheit, welche sehr ernst und Jedem, wo nicht furchtbar, doch bedenklich seyn muß, nämlich diese, daß eben auch er sagen kann und sagen muß: »Die Welt ist mein Wille.« - Bis dahin aber, also in diesem ersten Buch, ist es nöthig, unverwandt diejenige Seite der Welt zu betrachten, von welcher wir ausgehn, die Seite der Erkennbarkeit, und demnach, ohne Widerstreben, alle irgend vorhandenen Objekte, ja sogar den eigenen Leib (wie wir bald näher erörtern werden) nur als Vorstellung zu betrachten, bloße Vorstellung zu nennen. Das, wovon hiebei abstrahirt wird, ist, wie später hoffentlich Jedem gewiß seyn wird, immer nur der Wille, als welcher allein die andere Seite der Welt ausmacht: denn diese ist, wie einerseits durch und durch Vorstellung, so andererseits durch und durch Wille. Eine Realität aber, die keines von diesen Beiden wäre, sondern ein Objekt an sich (zu welcher auch Kants Ding an sich ihm leider unter den Händen ausgeartet ist), ist ein erträumtes Unding und dessen Annahme ein Irrlicht in der Philosophie."
Da die Welt als Vorstellung dem Satz vom Grunde unterworfen ist, müssen wir zu ihrer Erklärung auf ihn und seine Objektklassen sowie seine "Erkenntniskräfte (Sinne, Verstand, Vernunft und Subjekt des Wollens) zurückgreifen.

Nach Schopenhauer ist der Weg des Erkennens etwa wie folgt aufzufassen:

Unsere Sinne liefern uns (Subjekt) "Data" über unsere Außenwelt (Objekt). Diese Data sind aber aufgrund der Beschaffenheit unserer Sinnesorgane mehr oder weniger verzerrt - sie arbeiten nicht objektiv. Die Sinne sind gleichzeitig kontakterzeugend und kontaktschwächend , sind gleichzeitig Verknüpfung und Grenze zwischen uns und der Welt.

Beispiel: Im Auge steht das Bild der Außenwelt zunächst Seitenverkehrt und auf dem Kopf. Das Gehör liefert seine Data relativ zu vorher empfangenen; das Gleiche gilt für Temperaturgefühl oder Farbtemperatur und Helligkeit.

Die Übermittlung der Data durch die Sinne "... geschieht ohne Beihilfe der Reflexion (der abstrakten Erkenntnis mittels Begriffen, welche das Material der sekundären Erkenntnis der Vernunft sind)", d.h. sie (die Sinne) sind in keiner Weise in der Lage, die empfangenen Data auszuwerten; das bleibt dem Verstand vorbehalten, der im Wesentlichen die Funktion hat, die verzerrte sinnliche Wahrnehmung zu korrigieren und wiederherzustellen - uns ein "realistisches" Bild der Welt zu liefern.

Der Verstand bringt so erst die Anschauung hervor, erzeugt die Welt als Vorstellung. Unter Vorstellung ist hier NICHT Irrealität, Imagination oder pure Einbildung zu verstehen, sondern es soll verdeutlicht werden, dass unser (subjektives) Bild der Welt (als unsere Vorstellung) nicht unmittelbar aufgenommen wird, sondern wir es immer nur mittelbar durch die Sinne und den Verstand erzeugen, dem Menschen der unmittelbare Zugang zu den Dingen wie sie wirklich sind, also auf immer verwehrt ist.

"Ob aber die dem Individuo nur als Vorstellungen bekannten Objekte, dennoch, gleich seinem eigenen Leibe, Erscheinungen eines Willens sind; dies ist, wie bereits im vorigen Buche ausgesprochen, der eigentliche Sinn der Frage nach der Realität der Außenwelt: dasselbe zu leugnen, ist der Sinn des theoretischen Egoismus, der eben dadurch alle Erscheinungen, außer seinem eigenen Individuum, für Phantome hält, wie der praktische Egoismus genau das Selbe in praktischer Hinsicht thut, nämlich nur die eigene Person als eine wirklich solche, alle übrigen aber als bloße Phantome ansieht und behandelt. Der theoretische Egoismus ist zwar durch Beweise nimmermehr zu widerlegen: dennoch ist er zuverlässig in der Philosophie nie anders, denn als skeptisches Sophisma, d.h. zum Schein gebraucht worden. Als ernstliche Überzeugung hingegen könnte er allein im Tollhause gefunden werden: als solche bedürfte es dann gegen ihn nicht sowohl eines Beweises, als einer Kur. Daher wir uns insofern auf ihn nicht weiter einlassen, sondern ihn allein als die letzte Feste des Skepticismus, der immer polemisch ist, betrachten."
Durch den Verstand verknüpfte Wahrnehmung ist Erfahrung.(Verstand "Knotenpunkt")

Bis hierher ist das Erkenntnisvermögen von Mensch und Tier im Übrigen nicht wesentlich verschieden. Es sei allerdings schon an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass Schopenhauer der Tierwelt einen weitaus höheren Wert beimisst, als die meisten seiner Vorgänger; für Schopenhauer sind die Tiere die vergessenen Brüder des (abendländischen) Menschen.

"Wenn gleich die Handlungen des Menschen mit nicht minder strenger Nothwendigkeit, als die der Thiere erfolgen; so ist doch durch die Art der Motivation, sofern sie hier aus GEDANKEN besteht, welche die WAHLENTSCHEIDUNG (d.i. den bewußten Konflikt der Motive) möglich machen, das Handeln mit Vorsatz, mit Überlegung, nach Plänen, Maximen, in Übereinstimmung mit Anderen u.s.w., an die Stelle des bloßen Impulses durch vorliegende, anschauliche Gegenstände getreten, dadurch aber alles Das herbeigeführt, was des Menschen Leben so reich, so künstlerisch und so schrecklich macht, daß er, in diesem Occident, der ihn weiß gebleicht hat und wohin ihm die alten, wahren, tiefen Ur-Religionen seiner Heimath nicht haben folgen können, seine Brüder nicht mehr kennt, sondern wähnt, die Thiere seien etwas von Grund aus Anderes, als er, und, um sich in dem Wahne zu befestigen, sie Bestien nennt, alle ihre ihm gemeinsamen Lebensverrichtungen an ihnen mit Schimpfnamen belegt und sie für rechtlos ausgiebt, indem er sich gegen die sich aufdrängende Identität des Wesens in ihm und in ihnen gewaltsam verstockt. " (aus SzG§ 26):
Es bleibt noch festzustellen, dass selbst unser Körper für uns nur Vorstellung sein kann, allerdings ist er im Gegensatz zu allen anderen Erscheinungen keine nur mittelbare sondern eine unmittelbare.
"Dasjenige, was Alles erkennt und von Keinem erkannt wird, ist das Subjekt. Es ist sonach der Träger der Welt, die durchgängige, stets vorausgesetzte Bedingung alles Erscheinenden, alles Objekts: denn nur für das Subjekt ist, was nur immer da ist. Als dieses Subjekt findet Jeder sich selbst, jedoch nur sofern er erkennt, nicht sofern er Objekt der Erkenntniß ist. Objekt ist aber schon sein Leib, welchen selbst wir daher, von diesem Standpunkt aus, Vorstellung nennen. Denn der Leib ist Objekt unter Objekten und den Gesetzen der Objekte unterworfen, obwohl er unmittelbares Objekt ist. Er liegt, wie alle Objekte der Anschauung, in den Formen alles Erkennens, in Zeit und Raum, durch welche die Vielheit ist. Das Subjekt aber, das Erkennende, nie Erkannte, liegt auch nicht in diesen Formen, von denen selbst es vielmehr immer schon vorausgesetzt wird: ihm kommt also weder Vielheit, noch deren Gegensatz, Einheit, zu."
Der Leib, als der Welt der Vorstellung zugehörig, ist also der Kausalität unterworfen. Da er aber nicht selbst Subjekt sondern lediglich unmittelbare Vorstellung des Subjekts ist, ist er auch dessen Tor zur "wirklichen" Welt.

Was den Menschen gegenüber dem Tier und allen anderen Lebewesen auszeichnet, ist, dass er Vernunft besitzt, eine Fähigkeit, die ihn in die Lage versetzt vermittels der Bildung abstrakter Begriffe, planvoll zu handeln und die Zeit bewusst in sein Handeln einzubauen, sowie die ihm zu der Erkenntnis verhilft, dass alles Kennen immer ein Vorstellen ist.

Zeit, Raum und Kausalität sind unmittelbar (a priori) gegeben, d.h. wir besitzen unmittelbare Gewissheit über sie, allerdings können wir weder die Zeit an sich, noch den Raum als solchen sinnlich erkennen. Zu solcher Erkenntnis bedarf es laut Schopenhauer der Materie, die dadurch für ihn gleichzeitig identisch mit Kausalität ist. Materie oder Kausalität ist die Verknüpfung von Zeit und Raum , an ihr (bzw. ihrem "Wirken") lassen sich beide erst feststellen. So erkennen wir den Raum durch die Dinge in ihm (Lageveränderung, Bewegung) und die Zeit durch die Wandlung von Dingen, (Veränderung unter beibehalten der räumlichen Lage: Wachstum, Altern).

Kausalität wird also erkennbar durch Veränderungen in Raum und Zeit aber an der Materie.

Aber: "Wenn irgendeine Wahrheit a priori ausgesprochen werden kann, so ist es diese: denn sie ist die Aussage derjenigen Form aller möglichen und erdenklichen Erfahrung, welche allgemeiner, als alle andern, als Zeit, Raum, und Kausalität ist: denn alle diese setzen jene eben schon voraus, und wenn jede dieser Formen, welche alle wir als so viele besondere Gestaltungen des Satzes vom Grunde erkannt haben, nur für eine besondere Klasse von Vorstellungen gilt; so ist dagegen das zerfallen in Subjekt und Objekt die gemeinsame Form aller jener Klassen, ist diejenige Form, unter welcher allein irgendeine Vorstellung, welcher Art sie auch sei, abstrakt oder intuitiv, rein oder empirisch, nur überhaupt möglich und denkbar ist." (§1, S.31)

§ 4
Wer die Gestaltung des Satzes vom Grunde, welche in der reinen Zeit als solcher erscheint und auf der alles Zählen und Rechnen beruht, erkannt hat, der hat eben damit auch das ganze Wesen der Zeit erkannt. Sie ist weiter nichts, als eben jene Gestaltung des Satzes vom Grunde, und hat keine andere Eigenschaft. Succession ist die Gestalt des Satzes vom Grunde in der Zeit; Succession ist das ganze Wesen der Zeit. - Wer ferner den Satz vom Grunde, wie er im bloßen rein angeschauten Raum herrscht, erkannt hat, der hat eben damit das ganze Wesen des Raumes erschöpft; da dieser durch und durch nichts Anderes ist, als die Möglichkeit der wechselseitigen Bestimmungen seiner Theile durch einander, welche Lage heißt. Die ausführliche Betrachtung dieser und Niederlegung der sich daraus ergebenden Resultate in abstrakte Begriffe, zu bequemerer Anwendung, ist der Inhalt der ganzen Geometrie, - Eben so nun, wer diejenige Gestaltung des Satzes vom Grunde, welche den Inhalt jener Formen (der Zeit und des Raumes), ihre Wahrnehmbarkeit, d.i. die Materie, beherrscht, also das Gesetz der Kausalität erkannt hat; der hat eben damit das ganze Wesen der Materie als solcher erkannt: denn diese ist durch und durch nichts als Kausalität, welches Jeder unmittelbar einsieht, sobald er sich besinnt. Ihr Seyn nämlich ist ihr Wirken: kein anderes Seyn derselben ist auch nur zu denken möglich. Nur als wirkend füllt sie den Raum, füllt sie die Zeit: ihre Einwirkung auf das unmittelbare Objekt (das selbst Materie ist) bedingt die Anschauung, in der sie allein existirt: die Folge der Einwirkung jedes andern materiellen Objekts auf ein anderes wird nur erkannt, sofern das letztere jetzt anders als zuvor auf das unmittelbare Objekt einwirkt, besteht nur darin. Ursache und Wirkung ist also das ganze Wesen der Materie: ihr Seyn ist ihr Wirken. (Das Nähere hierüber in der Abhandlung über den Satz vom Grunde, § 21, S. 77.) Höchst treffend ist daher im Deutschen der Inbegriff alles Materiellen Wirklichkeit genannt, welches Wort viel bezeichnender ist, als Realität.

4.2.2 Der Welt als Wille erste Betrachtung. Die Objektivation des Willens

Dem Subjekt des Erkennens, welches durch seine Identität mit dem Leibe als Individuum auftritt, ist dieser Leib auf zwei ganz verschiedene Weisen gegeben: ein Mal als Vorstellung in verständiger Anschauung, als Objekt unter Objekten, und den Gesetzen dieser unterworfen; sodann aber auch zugleich auf eine ganz andere Weise, nämlich als jenes Jedem unmittelbar Bekannte, welches das Wort Wille bezeichnet. Jeder wahre Akt seines Willens ist sofort und unausbleiblich auch eine Bewegung seines Leibes: er kann den Akt nicht wirklich wollen, ohne zugleich wahrzunehmen, daß er als Bewegung des Leibes erscheint. Der Willensakt und die Aktion des Leibes sind nicht zwei objektiv erkannte verschiedene Zustände, die das Band der Kausalität verknüpft, stehn nicht im Verhältniß der Ursache und Wirkung; sondern sie sind Eines und das Selbe, nur auf zwei gänzlich verschiedene Weisen gegeben: ein Mal ganz unmittelbar und ein Mal in der Anschauung für den Verstand. Die Aktion des Leibes ist nichts Anderes, als der objektivirte, d.h. in die Anschauung getretene Akt des Willens.
Was aber ist unter der "Welt als Wille" zu verstehen?

Im Gegensatz zu seinen, eher dem Verstand - bzw. der Vernunft - als erstem Prinzip der Welt huldigenden Zeitgenossen, geht Schopenhauer davon aus, dass sich ein solches in allem Gewordenen gleichermaßen auffinden lassen müsse; da aber nur der Mensch vernunftbegabt ist, scheint es durchaus einsehbar, dass eben dieses spezifisch menschliche (entsprechend spät entwickelte) Vermögen, nicht das gesuchte grundlegende Prinzip sein kann. Im Gegenteil, scheint es eher absurd zu glauben, dass ausgerechnet Vernunft dieses Prinzip sein könnte, denn müsste sich dieses Prinzip nicht in der ganzen Welt auffinden lassen? Wäre es nicht nur vernünftig, davon auszugehen, dass es immer und in Allem gewesen sei?

Sollte ein allmächtiger, allgegenwärtiger(!) Gott ein derartiger Pfuscher sein, dass er die Erde zunächst für Äonen nicht-vernunftbegabten Kreaturen, wie den Dinosauriern überließ, ehe er dann auf den Trichter kam, dass er so ja gar nicht wirklich allgegenwärtig sei, und sich dann beeilte, den vernunftbegabten Menschen noch rasch nachzuliefern?

Muss nicht das Elementare im Menschen, auch in dem Staub, aus und zu dem er wird, aufzufinden sein, und zwar nicht nur als gleiches chemisches Element? 4)

Die Bibel liefert die Erklärung: Der Mensch ist der Genesis zufolge ja Abbild Gottes (also der letzten Ursache). Einer solchen Lehre folgend, kann ganz offensichtlich nur durch den Menschen (bzw. dessen grössere Nähe zu Gott) auf den Ursprung geschlossen werden.

So sagt denn auch Schopenhauer:

"Besagtermaßen machte man beim Prozess des Erkennens das allerletzte Produkt desselben, das abstrakte Denken, zum Ersten und Ursprünglichen, griff demnach wie gesagt, die Sache am falschen Ende an."
Auch ich meine, dass es dem rationalen Denken geradezu ein Widerspruch sein muss, ausgerechnet von der - evolutionär betrachtet - zuletzt entwickelten Eigenschaft unmittelbar auf den Ursprung zu schließen. Meiner Ansicht nach, ist menschliche Vernunft ebensowenig der Anfang der Welt, wie deren letzte (evolutionäre) Bestimmung, und den Menschen als "Krone der Schöpfung", als höchstmögliche Entwicklungsstufe der Natur schlechthin anzusehen, ist in der Tat wohl eher ein Beleg für die Unreife des menschlichen Intellekts, als für seine Vollkommenheit; gleichwohl er - gerade hinsichtlich des Intellekts - die gegenwärtig höchste [bekannte] Stufe darstellt. Schopenhauer war allerdings von einer solchen Sicht der Dinge noch weit entfernt; ihm galt die "Gattung Mensch" noch als unsterblich. Eine mögliche Weiterentwicklung zu etwas post humanem sollte erst Nietzsche ins Auge fassen; den man allerdings insofern, dass sein Übermensch im Grunde nicht mehr als ein Konglomerat aus modernem Menschen und antiken Tugenden war - er damit also nichts wirklich Neues in die Welt brachte - fast schon eher als Nostalgiker denn Utopisten bezeichnen möchte.

Was allerdings, nach allem was wir über das Entstehen des Universums und die irdische Evolution wissen, nicht zu übersehen ist, ist die Ausbildung immer höherer Grade von Wahrnehmungs- und Erkenntnisfähigkeit, womit sich die Frage aufdrängt: "Was will hier eigentlich was erkennen?"

Worauf sich die Schopenhauersche Antwort in folgendem Zitat findet:

"Meine ganze Philosophie lässt sich zusammenfassen in dem einen Ausdruck: die Welt ist die Selbsterkenntnis des Willens."
(Manuskripte 1817, Nr. 662)
Dass das Wesen der Welt (das Ursprünglich Eine) sich selbst zu erkennen versucht, scheint mir eine keineswegs abwegige Annahme zu sein, denn nach was sucht menschlicher Forschergeist mehr und heftiger, als nach dem "Ursprung"? Und das keineswegs nur auf philosophischer und religiöser (Schöpfungsmythen) sondern ganz offensichtlich auch auf naturwissenschaftlicher Ebene (Urknalltheorie, Genforschung, Kernphysik etc.) 5).

Man kann also sagen, Schopenhauer suchte den kleinsten gemeinsamen Nenner alles Wirklichen aufzufinden. Hatte Kant festgestellt, dass dieser in Form des Dings-an-sich, uns für immer verschlossen bleiben würde, so ging Schopenhauer davon aus, dass es, da es sich in allem befinden, sich also auch im Menschen auffinden lassen müsse. Ihm zufolge ist es derselbe ungeteilte Wille, der in allem wirkt

Aus: Der Welt als Wille erste Betrachtung:

§ 22

"Dieses Ding an sich (wir wollen den Kantischen Ausdruck als stehende Formel beibehalten), welches als solches nimmermehr Objekt ist, eben weil alles Objekt schon wieder seine bloße Erscheinung, nicht mehr es selbst ist, mußte, wenn es dennoch objektiv gedacht werden sollte, Namen und Begriff von einem Objekt borgen, von etwas irgendwie objektiv Gegebenem, folglich von einer seiner Erscheinungen; aber diese durfte, um als Verständigungspunkt zu dienen, keine andere seyn, als unter allen seinen Erscheinungen die vollkommenste, d.h. die deutlichste, am meisten entfaltete, vom Erkennen unmittelbar beleuchtete: diese aber eben ist des Menschen Wille. Man hat jedoch wohl zu bemerken, daß wir hier allerdings nur eine denominatio a posteori gebrauchen, durch welche eben deshalb der Begriff Wille eine größere Ausdehnung erhält, als er bisher hatte."
Fassen wir zusammen: Blickt der Mensch nach aussen, in die Wirklichkeit, so blickt er, weil seine Wahrnehmung derselben immer nur eine unmittelbare sein kann, auf die Welt als Vorstellung; blickt er nach innen, so findet er sein Selbst immer als wollend, schaut auf sich als "Subjekt des Wollens".

Was hier noch - weil bislang vernachlässigt - unbedingt hervorgehoben werden sollte, ist die Schopenhauersche Grundüberzeugung, dass nicht etwa (wie bei Kant) die Vernunft das Primat über den Willen, sondern gerade umgekehrt, der Wille, als das Ursprüngliche - welches erst den Träger der Vernunft, den Leib und mit ihm das Gehirn als Sitz derselben, hervorbrachte - das Primat über die Vernunft (als einer sekundärenGehirnfunktion!) besitzt. Damit ist aber nicht die Eigenschaft, die uns von anderen Lebewesen unterscheidet, sondern diejenige, die wir mit der ganzen übrigen Welt teilen, auch die uns treibende Kraft.

Im dritten Buch seines Werkes führt Schopenhauer ein weiteres wesentliches Element, die Platonische Idee als vermittelndes Element zwischen Subjekt und Objekt, zwischen der Welt des Willens und der Welt der Vorstellung ein; so lautet dessen Titel denn auch:

4.2.3 Der Welt als Vorstellung zweite Betrachtung: die Vorstellung unabhängig vom Satze vom Grunde: die Platonische Idee: das Objekt der Kunst

[...] Alles Wollen entspringt aus Bedürfniß, also aus Mangel, also aus Leiden. Diesem macht die Erfüllung ein Ende; jedoch gegen einen Wunsch, der erfüllt wird, bleiben wenigstens zehn versagt: ferner, das Begehren dauert lange, die Forderungen gehen ins Unendliche; die Erfüllung ist kurz und kärglich gemessen. Sogar aber ist die endliche Befriedigung selbst nur scheinbar: der erfüllte Wunsch macht gleich einem neuen Platz: jener ist ein erkannter, dieser noch ein unerkannter Irrthum. Dauernde, nicht mehr weichende Befriedigung kann kein erlangtes Objekt des Wollens geben: sondern es gleicht immer nur dem Almosen, das dem Bettler zugeworfen, sein Leben heute fristet, um seine Quaal auf Morgen zu verlängern. - Darum nun, solange unser Bewußtseyn von unserm Willen erfüllt ist, solange wir dem Drange der Wünsche, mit seinem steten Hoffen und Fürchten, hingegeben sind, solange wir Subjekt des Wollens sind, wird uns nimmermehr dauerndes Glück, noch Ruhe. Ob wir jagen, oder fliehen, Unheil fürchten, oder nach Genuß streben, ist im Wesentlichen einerlei: die Sorge für den stets fordernden Willen, gleichviel in welcher Gestalt, erfüllt und bewegt fortdauernd das Bewußtseyn; ohne Ruhe aber ist durchaus kein wahres Wohlseyn möglich. So liegt das Subjekt des Wollens beständig auf dem drehenden Rade des Ixion, schöpft immer im Siebe der Danaiden, ist der ewig schmachtende Tantalus.(3. Buch §. 38.)
Das hört sich wahrlich nicht gut an; die Frage ist also: Gibt es ein Entrinnen?

Plato sei Dank, es gibt eines und zwar in Form der bereits angesprochenen platonischen Idee. Diese ist Schopenhauer zufolge nicht identisch mit dem Ding an sich sondern "...vielmehr ist die uns die Idee nur die unmittelbare und daher adäquate Objektität des Dinges an sich, welches selbst aber der Wille ist, der Wille soweit er noch nicht objektiviert, noch nicht Vorstellung geworden ist."(§ 32)

Die Platonische Idee ist also die noch nicht der Kausalität unterworfene Objektität, die reine Abstraktion der sinnlich wahrnehmbaren Vorstellung. Weiter heisst es an dieser Stelle des Buches:

"Denn das Ding an sich soll, eben nach Kant, von allen dem Erkennen als solchem anhängenden Formen frei sein, und es ist nur [...] ein Fehler Kants, dass er zu diesen Formen nicht vor allen anderen, das Objekt-für-ein-Subjekt-seinzählte, da eben dieses die erste und allgemeinste Form aller Erscheinung d.i. Vorstellung ist; daher er seinem Ding an sich das Objektsein hätte absprechen sollen,[..] Die Platonische Idee hingegen ist notwendig Objekt, ein Erkanntes, eine Vorstellung und eben dadurch, aber auch nur dadurch, vom Ding an sich verschieden. Sie hat bloss [...]die erste und allgemeinste Form [...] beibehalten, die der Vorstellung überhaupt, des Objektseins für ein Subjekt."
Hier wird also im Wesentlichen gesagt, dass von allen a priori gegebenen Formen, nur die erste, die des Zerfallens in Subjekt und Objekt, der Idee eigen ist, sie also nicht dem Satz vom Grunde und damit nicht der Kausalität unterliegt, also auch nicht der Welt als Vorstellung angehört. Wir sie also weder sehen, hören, riechen, schmecken noch sonstwie sinnlich wahrnehmen können - oder etwa doch? Irgendwie müssen wir doch Kenntnis von ihr erhalten (haben).
"Da wir nun also als Individuen keine andere Erkenntnis haben, als die dem Satze vom Grunde unterworfen ist, diese Form die Erkenntnis der Ideen aber ausschliesst.." Da haben wir das Dilemma, aber: "so ist gewiss, dass, wenn es möglich ist, dass wir uns von der Erkenntnis einzelner Dinge zu den Ideen erheben solches nur geschehen kann dadurch, dass im Subjekt eine Veränderung vorgeht, welche jenem grossen Wechsels des Objekts entsprechend und analog ist, und vermöge welcher das Subjekt, sofern es eine Idee erkennt, nicht mehr Individuum ist." (§33)
Gute Idee, aber wie zum Teufel wird man als Subjekt sein Individuum los??

Die Lösung liegt in der willenlosen Anschauung des ästhetischen, die uns zum reinen Subjekt des Erkennens werden lässt.

"Der [...] mögliche [...] Übergang von der gemeinen Erkenntnis einzelner Dinge zur Erkenntnis der Idee geschieht plötzlich, indem die Erkenntnis sich vom Dienste des Willens losreißt, eben dadurch das Subjekt aufhört ein bloss individuelles zu sein und jetzt reines, willenloses Objekt der Erkenntnis ist welches nicht mehr dem Satz vom Grunde gemäß, den Relationen nachgeht; sondern in fester Kontemplation des dargebotenen Objekts, außer seinem Zusammenhange mit irgend anderen ruht und darin aufgeht."(§34).
Im Grunde genommen kann ein jedes Objekt Ausgangspunkt einer derartigen Kontemplation sein, allerdings ist es von Vorteil, wenn es Eigenschaften wie Schönheit oder Erhabenheit besitzt, weswegen besonders Objekte in der Natur oder der Kunst sich eignen, vermittels ihrer zum Subjekt des Erkennens zu werden.
"Wer nun besagtermaßen sich in die Anschauung der Natur so weit vertieft und verloren hat, daß er nur noch als rein erkennendes Subjekt da ist, wird eben dadurch unmittelbar inne, daß er als solches die Bedingung, also der Träger, der Welt und alles objektiven Daseins ist, da dieses nunmehr als von dem seinigen abhängig sich darstellt. Er zieht also die Natur in sich hinein, so dass er sie nur noch als ein Accidenz seines Wesens empfindet. In diesem Sinne sagt Byron:
Are not the mountains, waves and skies, a part
Of me and of my soul, as I of them?

Wie aber sollte, wer dieses fühlt, sich selbst im Gegensatz der unvergänglichen Natur, für absolut vergänglich halten? Ihn wird viel mehr das Bewußtsein dessen ergreifen, was das Upanischad des Veda ausspricht: Hae omnes creaturae in totum ego sum, et praeter me aliud ens non est."

Das ganze dritte Buch ist im Grunde genommen eine Erörterung des Ästhetischen und so schön es auch zu lesen ist, kann es hier nicht ausführlich besprochen werden. Allerdings möchte ich nicht darauf verzichten, die Themen Schönheit und Erhabenheit, sowie die besondere Bedeutung, die Schopenhauer der Musik im Verein der Künste beimisst, mittels einiger Zitate kurz zu beleuchten.

4.2.3.1. Über die Schönheit:

"Da nun einerseits jedes vorhandene Ding rein objektiv und außer aller Relation betrachtet werden kann; da ferner auch andererseits in jedem Dinge der Wille, auf irgendeiner Stufe seiner Objektität erscheint und dasselbe sonach Ausdruck einer Idee ist, so ist auch jedes Ding schön. [...] Schöner ist Eines als das Andere dadurch, dass es jene rein objektive Betrachtung erleichtert, ihr entgegenkommt, ja gleichsam dazu zwingt, wo wir es dann sehr schön nennen."

4.2.3.2. Über (das Gefühl der) Erhabenheit:

"In noch höherem Grade kann es folgende Umgebung veranlassen. Die Natur in stürmischer Bewegung: Helldunkel, durch drohende schwarze Gewitterwolken; ungeheure nackte, herabhängende Felsen, welche durch ihre Beschränkung die Aussicht verschliessen; rauschende schäumende Gewässer; gänzliche Oede; Wehklage der durch die Schluchten streichenden Luft. Unsere Abhängigkeit, unser Kampf mit der feindlichen Natur, unser gebrochener Wille tritt uns jetzt anschaulich vor Augen; solange aber nicht persönliche Bedrängnis die Oberhand gewinnt, sondern wir in ästhetischer Beschauung bleiben, blickt durch jenen Kampf der Natur, durch jenes Bild des gebrochenen Willens das reine Subjekt des Erkennens durch und fasst ruhig, unerschüttert und nicht mitgetroffen (unconcerned), an eben jenen Gegenständen, welche dem Willen drohend und furchtbar sind, die Ideen auf. In solchem Kontrast liegt das Gefühl des Erhabenen."

4.2.3.3. Über die Musik:

"[...]Sie steht ganz abgesondert von allen andern [Künsten].Wir erkennen in ihr nicht die Nachbildung, Wiederholung irgendeiner Idee der Wesen der Welt; dennoch ist sie eine so große und überaus herrliche Kunst, wirkt so mächtig auf das Innerste des Menschen, wird dort so ganz und tief von ihm verstanden, als eine ganz allgemeine Sprache, deren Deutlichkeit sogar die der anschaulichen Welt selbst übertrifft:- daß wir gewiss mehr in ihr zu suchen haben als ein exercitium arithmeticae occultum nescientis se numerare animi, wofür Leibnitz sie ansprach und dennoch ganz recht hatte, sofern er nur ihre unmittelbare und äussere Bedeutung, ihre Schale betrachtete."
"Durch alle diese Betrachtungen wünsche ich deutlich gemacht zu haben, welcher Art und wie groß der Antheil sei, den am ästhetischen Wohlgefallen die subjektive Bedingung desselben hat, nämlich die Befreiung des Erkennens vom Dienste des Willens, das Vergessen seines Selbst als Individuums und die Erhöhung des Bewußtseyns zum reinen, willenlosen, zeitlosen, von allen Relationen unabhängigen Subjekt des Erkennens. [...]"

4.2.4 Der Welt als Wille zweite Betrachtung: Bei erreichter Selbsterkenntnis, Bejahung und Verneinung des Willens zum Leben

"Der letzte Teil unserer Betrachtung kündigt sich als der ernsteste an. .," - und zwar mit genau diesen Worten, weshalb ich keinen Grund sah sie nicht auch einleitend aufzugreifen - "weil er die Handlungen der Menschen betrifft."

Bevor wir uns aber ebenfalls diesen Handlungen zuwenden, möchte ich das zuvor Erörterte kurz zusammenfassen. In der Rückschau zeigt sich, dass unter dem einen Gedanken, dem Schopenhauers Werk sich, wie ja der Vorrede zu entnehmen war, widmen sollte, bislang bereits drei grosse philosophische Themenkomplexe erschöpfend entwickelt wurden, und zwar je einer in jedem der drei Bücher.

Im ersten Buch ging es um (vernunftbezogene) Erkenntnistheorie, im zweiten um die triebhafte Komponente des Menschen in Gestalt des Willens, in der dritten um das Ästhetisch- Künstlerische und jetzt geht es um ...ja was wohl?

Richtig, was noch fehlt ist: die Ethik!

"Die Tugend wird nicht gelehrt, sowenig wie der Genius, ja, für sie ist der Begriff so unfruchtbar und nur als Werkzeug zu gebrauchen, wie er es für die Kunst ist. Wir würden daher eben so thöricht sein, zu erwarten, dass unsere Moralsysteme und Ethiken Tugendhafte, Edle und Heilige, als dass unsere Ästhetiken Dichter, Bildner und Musiker erweckten."(§ 53)
"Die Philosophie kann nirgends mehr thun, als das Vorhandene deuten und erklären, das Wesen der Welt, welches in concreto, d.h. als Gefühl jedem verständlich sich ausspricht, zur deutlichen abstrakten Erkenntnis der Vernunft zu bringen, dieses aber in jeder möglichen Beziehung und von jedem Gesichtspunkt aus."

4.2.4.1. Kategorischer Imperativ? Nein danke!

"Der gegebene Gesichtspunkt und die angekündigte Behandlungsweise geben es schon an die Hand, dass man in diesem Buche keine Vorschriften, keine Pflichtenlehre zu erwarten hat; noch weniger soll ein allgemeines Moral-Prinzip, gleichsam ein Universal-Rezept zur Hervorbringung aller Tugenden angegeben werden. Auch werden wir von keinem 'unbedingten Sollen' reden, weil solches [...] einen Widerspruch enthält, noch auch von einem 'Gesetz für die Freiheit', welches sich im selben Fall befindet. Wir werden überhaupt ganz und gar nicht von Sollen reden: denn so redet man zu Kindern und Völkern in ihrer Kindheit, nicht aber zu denen, welche die ganze Bildung einer mündig gewordenen Zeit sich angeeignet haben. Es ist doch wohl handgreiflicher Widerspruch, den Willen frei zu nennen und doch ihm Gesetze vorzuschreiben, nach denen er wollen soll: - 'wollen soll!' - hölzernes Eisen!"
Das ist schon recht starker Tobak für die damalige Zeit wie ich meine.

Ich muss zugeben, dass es mir ziemlich schwer fällt, den Inhalt dieses vierten Buches in wenigen Worten einigermassen klar darzustellen.

Im Wesentlichen versucht Schopenhauer hier aufzuzeigen, dass alles menschliche Handeln eine mehr oder weniger starke Bejahung oder Verneinung des (eigenen) Willens zur Grundlage hat. Zwar ist dieser fremde Wille im Ursprung mit dem eigenen identisch, doch erkennt der Wille diese Identität nicht von sich aus.

Eine übermässige Bejahung des Eigenen Willens geht zu Lasten der Verneinung eines fremden Willens. So entsteht Unrecht.

4. Buch § 65

[...]Wenn ein Mensch, sobald Veranlassung da ist und ihn keine äußere Macht abhält, stets geneigt ist UNRECHT zu thun, nennen wir ihn BÖSE. Nach unserer Erklärung des Unrechts heißt dieses, daß ein solcher nicht allein den Willen zum Leben, wie er in seinem Leibe erscheint, bejaht; sondern in dieser Bejahung so weit geht, daß er den in anderen Individuen erscheinenden Willen verneint; was sich darin zeigt, daß er ihre Kräfte zum Dienste seines Willens verlangt und ihr Daseyn zu vertilgen sucht, wenn sie den Bestrebungen seines Willens entgegenstehen. Die letzte Quelle hievon ist ein hoher Grad des Egoismus, dessen Wesen oben auseinandergesetzt ist. Zweierlei ist hier sogleich offenbar: ERSTLICH, daß in einem solchen Menschen ein überaus heftiger, weit über die Bejahung seines eigenen Leibes hinausgehender Wille zum Leben sich ausspricht; und ZWEITENS, daß seine Erkenntniß, ganz dem Satz vom Grunde hingegeben und im principio individuationis befangen, bei dem durch dieses letztere gesetzten gänzlichen Unterschiede zwischen seiner eigenen Person und allen anderen fest stehen bleibt; daher er allein sein eigenes Wohlseyn sucht, vollkommen gleichgültig gegen das aller Anderen, deren Wesen ihm vielmehr völlig fremd ist, durch eine weite Kluft von dem seinigen geschieden, ja, die er eigentlich nur als Larven, ohne alle Realität, ansieht. - Und diese zwei Eigenschaften sind die Grundelemente des bösen Charakters.[...]
Erkennen des rechten Maßes des eigenen Willens, vor allem aber das Erkennen des dem Individuum selbst Wesentlichen im Gegenüber, führt in letzter Konsequenz zwangsläufig zu ethischem Verhalten.

Diese Erkenntnis der wesentlichen Identität der Erscheinungen, ist auch was uns Mitleid empfinden lässt. Wir erkennen, dass wir (im Wesentlichen) selbst es sind die leiden, wenn wir mit fremdem Leid konfrontiert werden. Es ist allerdings nicht der an sich blinde und grundlose Wille in uns, der, obzwar das eigentlich Leidende, zu dieser Erknntnis kommt.

Der Wille selbst, ist in Seinem Streben nach Erfüllung unveränderlich, eine Änderung unerwünschter Verhaltensweisen (also Willensakte) kann nach Schopenhauer nur durch das Vorspiegeln anderer Motive erreicht werden.

"Von außen kann auf den Willen allein durch Motive gewirkt werden. Diese können aber nie den Willen selbst ändern: denn sie selbst haben Macht über ihn nur unter der Voraussetzung, dass er gerade ein solcher ist, wie er ist. Alles was sie [die Motive] können ist also, dass sie die Richtung seines Streben ändern, d.h. machen, dass er Das, was er unveränderlich sucht, auf einem anderen Wege suche, als bisher. Daher kann Belehrung [...] zwar ihn lehren, dass er in den Mitteln irrte[..] niemals aber kann sie machen, dass er etwas wirklich Anderes wolle [...]"

"Doch ist zu bemerken, dass man, um sich selbst zu täuschen, sich scheinbare Überlegungen vorbereitet, die eigentlich heimlich überlegte Handlungen sind. Denn wir betrügen und schmeicheln niemandem durch so feine Kunstgriffe, als uns selbst."

"Alle Befriedigung, oder was man gemeinhin Glück nennt, ist eigentlich und wesentlich immer nur negativ und durchaus nie positiv. Es ist nicht eine ursprünglich und von selbst auf uns kommende Beglückung, sondern muss immer die Befriedigung eines Wunsches sein. Denn Wunsch d.h. Mangel ist die vorhergehende Bedingung jedes Genusses. Mit der Befriedigung hört aber der Wunsch und folglich auch der Genuss auf."(S.345)


Zum Thema Tod:

"Was aber wir jetzt zum deutlichen Bewusstsein gebracht haben,dass, wiewohl die einzelne Erscheinung zeitlich anfängt und zeitlich endet,der Wille selbst, als Ding an sich, hiervon nicht getroffen wird, noch auch alles Korrelat des Objekts, das erkennende, nie erkannte Subjekt, und dass dem Willen zum Leben das Leben immer gewiss ist. - dies ist nicht jenen Lehren von der Fortdauer beizuzählen. Denn dem Willen, als Ding an sich betrachtet, wie auch dem reinen Subjekt des Erkennens, dem ewigen Weltauge, kommt so wenig ein Beharren als ein Vergehen zu, da dieses in der Zeit allein gültige Bestimmungen sind, jene aber außer der Zeit liegen." (S.305) S.336
Einen Ausweg aus dem ewigen Kreislauf des Leidens sieht Schopenhauer, analog der buddhistischen Lehre, im höchsten Maß der Verneinung des eigenen Willens - in Askese, Entsagung, und freiwilliger Übernahme einer "Überdosis" an Leid. Nur wenn der Wille vollkommen aufgehoben wird, kann der Mensch dem Leidenskreislauf des Lebens entrinnen.

Das Dilemma: Das Wollen muss quasi willenlos beendet werden, was einer Unmöglichkeit gleichzukommen scheint und Selbstmord als Ausweg ausschliesst, weil nicht mehr leben (oder wollen) wollen eben keine Willensaufhebung ist. Insgesamt, so fürchte ich, ist sein Versuch dieses Dilemma zu lösen, zu kompliziert, um hier auch nur annähernd dargelegt werden zu können..

Der letzte Absatz des Werkes lautet wie folgt:

"Wir bekennen es vielmehr frei: was nach Aufhebung des Willens uebrig bleibt, ist fuer alle Die, welche noch des Willens voll sind, allerdings Nichts. Aber auch umgekehrt ist Denen, in welchen der Wille sich gewendet und verneint hat, diese unsere so sehr reale Welt mit allen ihren Sonnen und Milchstrassen - Nichts."


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