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Der Plattenspieler

Zwar sagt man, Plattenspieler seien im Aussterben begriffen, trotzdem will ich hier mal kurt's erklären worauf's da im Wesentlichen ankommt.

Für den Musikfreund ...

... eignet sich am besten ein riemengetriebener mit max. zwei Gängen (sprich: Geschwindigkeiten). Im Grunde genommen würde sogar deren eine reichen, nämlich 33 rpm, denn wer hört schon noch Singles? Der Plattenteller sollte möglichst schwer sein, um die Gleichlaufeigenschaften zu verbessern. Stimmen die nicht, hat man quasi sowas wie 'ne Autoscratchfunktion (allerdings nur den Vorwärtsgang). Das Chassis sollte gut gefedert sein - einige Modelle bieten unabhängige Federung von Laufwerk und Tonarm (Sehr gut!) - um Trittschall und sogenanntes Rumpeln zu vermeiden. Automatikfunktionen sind nicht nur verpönt, sondern schlicht überflüssig. Einzig tolerierbar: Eine automatische Endabschaltung. Aber mal unter uns, welcher wahre Musikfreund hört schon so langweilige Musik, dass er dabei einschläft und vergisst die Geräte abzuschalten ? Sehnse! (wieder mal) ...

Auf den Tonkopf wirken, während eine Platte abgespielt wird, Fliehkräfte, die ihn nach außen ziehen. Bei jedem halbwegs brauchbaren Gerät lassen sich diese mittels eines Federmechanismus oder kleiner Gewichte kompensieren (antiskating). Außerdem sollte sich das Auflagegewicht des Tonarms einstellen lassen - Werte von 1 bis 2 Pond sind übliche Größen. Wenn die Nadel aus der Rille hüppt war's zu wenig. Dann erhöhen, bitte in kleinen Schritten, bis es entweder flutscht oder die Platte auf den Müll wandern kann =;)

Die Nadel sollte möglichst einen sogenannten "biradialen" Schliff haben, um präzise den Flanken der in der Platte befindlichen Rille folgen zu können (jau - ist wirklich nur EINE). Den Schliff betreffend, gibt's aber auch Ausnahmen, doch dazu später mehr.

Wer seinen Plattenspieler in eins dieser komischen "Racks" packt, demonstriert damit seine Inkompetenz - sonst nix. Plattenspieler gehören so erschütterungsfrei wie möglich und möglichst 100% waagerecht aufgestellt, am besten in einem an einer Zimmerwand angeschraubtem Regal.

Woran erkennt man denn nun einen guten Plattenspieler? Am einfachsten daran (Vorsicht Schleichwerbung!), dass irgendwo auf dem Teil "Thorens" steht. Das Zeug ist eigentlich immer brauchbar, mitunter excellent. Es gibt aber auch andere gute Geräte, nach denen müssen se aber selber suchen ..=;)

Das war's so ziemlich.

Geil, wenn man die turntables auf'n Boden stellt, scratcht's von alleine ...=;)

Rockers können den folgenden Abschnitt überspringen.

Für den Diedschey

Wenn man Musik nicht hören sondern zerstören - also Hip Hop oder sowas machen will, gilt das oben Gesagte nur eingeschränkt.

Der Plattenspieler sollte unbedingt direkt angetrieben werden und über einen sogenannten Pitch Control - möglichst in Form eines Schiebereglers - verfügen, mit dem man die Rotationsgeschwindigkeit des Plattentellers in gewissen Grenzen verändern kann, um zum Beispiel alles was man so drauflegt mit den gleichen bpm (beats per minute - falls die Rockers hier DOCH weiterlesen) abzududeln. Außerdem braucht das Ding 'n starken Motor, um schnell und verzögerungsfrei auf Solldrehzahl zu kommen. Deswegen werfen wir den schönen schweren Plattenteller umgehend auf 'n Müll und besorgen uns für ein Schweinegeld ein rundes Stück Filz oder ähnliches. Das packen wir auf den Plattentellerträger und darauf die Platte - und ab geht er!

Tonabnehmersysteme mit elliptisch geschliffener Nadel sind hier ausnahmsweise nicht zu empfehlen, weil die beim wüsten Hinundherschubbern nur zum Hängenbleiben neigen und dabei schneller kaputt geh'n würden als die Platte, ja möglicherweise sogar schneller als die Musik, und das kann ja nicht der Sinn unserer Bemühungen sein. Das muss flutschen. Also besorgen wir uns ein System mit 'ner rundgeschliffenen Nadel. Das kostet natürlich auch 'n Schweinegeld, weil so was eigentlich schon gar nicht mehr hergestellt werden sollte, außer für die ganz obermiesen Kompaktanlagen. Da musste man die Restbestände ja erstmal ausgraben auffa Halde, nicht? Und dann die Neuverpackung und der Aufdruck "DJ-pro"; das kann man ja nicht alles umsonst haben - erwartet wohl auch keiner ..

Ja, das war's im Wesentlichen. Nur ein's noch: Auf so einem Plattenspieler MUSS, wenn man als DJ ernstgenommen werden will, unbedingt "Technics" draufstehen und "1200 MKII". Es gibt auch andere "Turntables", die man genauso gut nehmen könnte. Auf denen steht dann "Vestax" oder "Stage Line" und die kosten nur ein bis zwei Drittel dessen, was so'n Technics kostet, womöglich sogar inclusive System.

Das ist aber echt was für loser und sei hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt....

Boah eyh ..

Hamse ausgehalten bis hier her?? Sie wollen mehr? Echt? Unglaublich diese Nervenstärke ..

Nun denn ...


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